Die Idee entstand im damaligen «Welcome Center» von Ernen. Ingrid Schmid Birri und Sandra Briw suchten nach einem Angebot für Familien mit Kindern. So entstand die Idee, auf dem Wasen einen Abenteuerspielplatz einzurichten. Ingrid Schmid Birri erzählt: «Zusammen mit Andreas Weissen und der Kindergärtnerin Judith Clausen erkundeten wir den Wald auf dem Wasen und entdeckten viele spannende Dinge; das war auch für uns Erwachsene eine interessante Erfahrung.» Um den Spielplatz zu finanzieren, wurde eine Stiftung gegründet, welche sich zum Ziel setzte, einen Ort in einer natürlichen Umgebung zu schaffen, wo Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben, ihre Fantasie und ihre Kreativität entfalten und so ihre kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten fördern können. «Der Zauberwald sollte ein Ort werden, wo Kinder noch einfach Kind sein können», erinnert sich Ingrid Schmid Birri. «In einer Zeit, in welcher es immer weniger Raum zum Spielen gibt, ist dies enorm wichtig!»
Die Natur als Spielplatz
2007 war es dann so weit. Der Abenteuerspielplatz wurde mit tatkräftiger Unterstützung von Bevölkerung, Gästen, Gewerbe und zahlreichen Institutionen errichtet. Dabei wurde bewusst nur eine begrenzte Anzahl an die Landschaft angepasste Spielgeräte gebaut. Der eigentliche Spielplatz sollte die Natur mit ihren unendlich vielen Möglichkeiten sein. Die Kinder sollten auch mit natürlichen Materialien wie Tannzapfen, Ästen, Steinen und Wasser spielen.
Der Briefkasten von Schorsch
Bei den Kindern beliebt ist auch der Briefkasten von «Gogwärgji» Schorsch. Hier können die Kinder dem Bewohner des Zauberwalds, der allerdings nie zu sehen ist, einen Brief oder eine Nachricht hinterlassen. «Ich war jahrelang der Schorsch, der die Briefe der Kinder beantwortete», erinnert sich Sandra Briw. «Pro Sommer erhielt Schorsch rund 1000 Briefe, und ich musste immer wieder eine neue Geschichte erfinden, warum der Zwerg grad nicht da war…».
10 Jahre und immer noch beliebt
Auch zehn Jahre nach der Gründung erfreut sich der Zauberwald grosser Beliebtheit und ist an schönen Tagen voller Leben. «Es ist schön zu sehen, dass der Zauberwald auch nach 10 Jahren so erfolgreich ist», freut sich Sandra Briw. 20 Stationen laden zum Spielen und zum Entdecken ein, zum Beispiel die Zapfenbahn, der Schaukelbaum, der Holzhirsch, der Schluchtenweg, die Alphornrutsche, der Kletterweg, das Holzxylophon, die Hängebrücke oder der Barfussweg. Daneben finden im Zauberwald regelmässig Veranstaltungen wie zum Beispiel ein Erlebnistag, ein Muttertagsbrunch, ein Zaubernachmittag oder ein Märliabend statt. Heute wird der Zauberwald vom Tourismusverein Landschaftspark Binntal geleitet und darf auf eine grosszügige finanzielle Unterstützung der Gemeinde Ernen zählen. «Das Ziel der Stiftung ist dasselbe geblieben wie bei der Gründung», sagt Stiftungsratspräsident Frank Wenger: «Wir wollen den Kindern die Natur näher bringen, und sie sollen den sorgfältigen Umgang mit der Natur lernen, wie zum Beispiel, dass keine Abfälle liegen gelassen werden.»